Was machen Beton- und Stahlbetonbauer?
Der Baustoff Beton hat in den letzten 150 Jahren an Bedeutung gewonnen und wird heute für zahlreiche Bauwerke wie Brücken, Hochhäuser oder Tunnel verwendet. Die Verarbeitung von Beton erfolgt flüssig, weshalb er in speziell angefertigte Formen gegossen werden muss, um zu härten. Bei besonders stark belasteten Betonbauteilen wie Brücken oder Decken werden Stahleinlagen eingearbeitet. Der Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers beinhaltet die Arbeit auf verschiedenen Baustellen zur Errichtung neuer Gebäude sowie zur Instandsetzung und Modernisierung bestehender Gebäude im Wohnungsbau, Industrie- oder Brückenbau.
Beton- und Stahlbetonbauer sind verantwortlich für die Herstellung von Konstruktionen aus Beton und Stahlbeton im Bereich des Hochhaus-, Brücken- und Tunnelbaus. Dabei gehören das Gießen von Betonteilen, das Biegen von Stahl sowie die präzise Montage der betreffenden Elemente zu ihren täglichen Aufgaben - immer wieder neue Herausforderungen an wechselnden Einsatzorten sorgen dabei für Abwechslung und Vielseitigkeit. Obwohl viele Arbeiten mittlerweile automatisiert ablaufen können dank moderner Technik, bleibt der Beruf des Beton- und Stahlbetonbauers ein handwerklicher Job, bei dem körperliche Kraft gefragt ist.
Wie lange geht die Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer
Die Dauer der Ausbildung beträgt drei Jahre. Beton- und Stahlbetonbauer ist ein anerkannter Beruf sowohl in der Industrie als auch im Handwerk. Die duale Ausbildung umfasst praktische Tätigkeiten im Ausbildungsbetrieb sowie theoretischen Unterricht in der Berufsschule.
Was lernt man in der Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer?
Während der Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer hat man nicht nur mit Beton zu tun. Insbesondere für die Herstellung von Schalungen muss man auch Holzbalken zuschneiden oder die Stahlkonstruktionen maßgerecht anpassen und miteinander verbinden. Darüber hinaus errichtet man Gerüste, um beispielsweise Wände oder Decken abzusichern, und bereitet die Baustelle vor, indem Absperrungen und Bauzäune aufgestellt werden.
Gelegentlich stellt man während der Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer sogar komplette Betonbauteile her, welche anschließend mit einem Lastenkran gehoben und eingesetzt werden. Zudem verbaut man Dämmstoffe zur Wärme- oder Schallschutzisolierung. Bei all diesen Aufgaben orientiert man sich immer an präzisen Bauplänen sowie Zeichnungen.
Im Rahmen der betrieblichen Ausbildung wird zunächst grundlegend in das Arbeiten auf einer Baustelle eingeführt. Man erwirbt Kenntnisse über vorhandene Werkzeuge sowie Gerätschaften und lernt deren korrekten Einsatz kennen. Des Weiteren erfolgt eine Einweisung in das Skizzieren und Lesen von Bau- und Verlegeplänen, wobei wichtige Aspekte berücksichtigt werden müssen. Die richtige Strukturierung und Planung der eigenen Arbeit sind ebenfalls integraler Bestandteil dieser Ausbildung.
Zudem erhält man eine Einführung in sämtliche Arbeitsabläufe, die zur Produktion von Betonbauteilen erforderlich sind. Man lernt, wie Schalungsformen korrekt zusammengesetzt und Bewehrungen hergestellt bzw. eingebaut werden. Auch die ordnungsgemäße Nachbearbeitung von Betonflächen wird vermittelt. Das Einbauen vorgefertigter Bauteile sowie das Errichten von Treppenanlagen sind ebenfalls Bestandteil dieser Ausbildung.
In der Berufsschule vertieft man die im Betrieb erworbenen Kenntnisse und eignet sich alle notwendigen Informationen zum Thema Beton an. Sowohl fachspezifische als auch allgemeinbildende Fächer sind Teil des Lehrplans. Um diese Ausbildung erfolgreich abzuschließen, muss nach der Hälfte der Zeit eine Zwischenprüfung absolviert und am Ende die Gesellenprüfung bestanden werden.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Beton- und Stahlbetonbauer mitbringen?
Grundsätzlich gibt es für den Beginn einer Lehre keine spezifischen Anforderungen an die Vorbildung. Es wird jedoch von den meisten Betrieben ein Hauptschulabschluss oder sogar Fachoberschulreife (mittlere Reife) erwartet. Die Ausbildung besteht aus zwei Phasen. Zuallererst erfolgt eine zweijährige Ausbildung zum Hochbaufacharbeiter, gefolgt von einem weiteren Jahr mit dem Abschluss als Beton- und Stahlbetonbauer. Zusätzlich werden auch Fertigkeiten und Kenntnisse in anderen Berufen des Hochbaus vermittelt, wie beispielsweise Maurer sowie Feuerungs- und Schornsteinbauer.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Beton- und Stahlbetonbauer?
Eine berufliche Ausbildung zum Baufacharbeiter markiert den Anfang einer vielversprechenden Karriere. Im Anschluss daran eröffnen sich zahlreiche weitere Perspektiven, beispielsweise als Polier, Bauleiter oder sogar Diplom-Ingenieur. Ein ambitioniertes Ziel kann auch die Selbständigkeit sein. Um heutzutage gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt oder in der Geschäftswelt zu haben, ist Flexibilität und regelmäßige Weiterbildung unerlässlich.
Unter bestimmten Voraussetzungen wie mehrjähriger Berufserfahrung bieten sich verschiedene Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung an. Die Qualifikation zum Ausbilder ermöglicht nicht nur das Ausbilden von Azubis, sondern ist auch ein integraler Bestandteil der Meisterprüfung. Der Titel des Meisters wiederum stellt eine wichtige Voraussetzung für eine selbstständige Tätigkeit im Handwerk dar. Als Geprüfter Polier übernimmt man Verantwortung für gesamte Bauvorhaben, während Werkpoliere Teams auf Baustellen leiten können. Eine Option ist außerdem die Laufbahn als Techniker mit Schwerpunkt Baudenkmalpflege und Bausanierung.
Durch einen Besuch einer Fachschule besteht zudem die Möglichkeit weiterführende Berufe anzustreben wie etwa Gestalter im Handwerk, Industriebetriebswirt mit Fokus auf Bautechnik oder Techniker in Betriebswissenschaften. Alternativ steht auch ein Studium in Bauingenieurwesen, Architektur oder Baustoffingenieurwissenschaft offen.