Was machen Glaser/innen?
Glaser/innen sind Experten/innen in der Herstellung von Fenstern, Vitrinen, Türen und sogar ganzen Wintergärten. Sie beherrschen den Werkstoff Glas perfekt und können praktisch alles damit machen. Es gibt zwei Fachrichtungen für eine Ausbildung zum/r Glaser/in.
Glaser/innen der Fachrichtung Verglasung und Glasbau setzen Glasscheiben in Fenster, Türen, Schaufenster und Vitrinen ein, rahmen Bilder ein und fertigen Spiegel an. Auch anspruchsvolle Kunstverglasungen gehören zu ihrem Aufgabenbereich. Dabei handelt es sich oft um die Restaurierung oder Neugestaltung von Kirchenfenstern oder Fenstern in repräsentativen Gebäuden. Vor ihrer eigentlichen Arbeit erstellen sie Entwürfe und schneiden das Glas passend zurecht. Anschließend schleifen sie die Schnittkanten glatt und polieren diese ausgiebig. Zusätzlich veredeln sie das Glas durch Gravur-, Schleif- oder Bemalungsarbeiten.
Glaser/innen der Fachrichtung Fenster- und Glasfassadenbau lernen unter anderem, wie man maßgeschneiderte Rahmen herstellt sowie vorbereitete Glasscheiben fachgerecht einsetzt. Mit diesem Wissen sind sie beispielsweise bei der Konstruktion von Wintergärten oder anderen verglasten Vorbauten gefragt.
Wie lange dauert die Ausbildung als Glaser/in?
Der Beruf des/r Glaser/in in der Fachrichtung Verglasung und Glasbau ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Handwerk, der über einen Zeitraum von drei Jahren absolviert wird. Während dieser dualen Ausbildung wechseln sich Phasen in der Berufsschule mit praktischen Einsätzen im Betrieb ab.
Was macht man in der Ausbildung als Glaser/in?
Die duale Ausbildung zum/r Glaser/in dauert drei Jahre und umfasst sowohl praktische Schulungen im Betrieb als auch theoretischen Unterricht in der Berufsschule. Bei guten Noten und Zustimmung des Ausbildungsbetriebs und der IHK ist eine Verkürzung möglich. Nach dem zweiten Jahr absolvieren die Auszubildenden eine Zwischenprüfung, während sie nach dem dritten Jahr die Gesellenprüfung bestehen müssen, um den Abschluss zu erhalten.
Im Betrieb lernen die angehenden Glaser/innen den Umgang mit Glasrohstoffen ausführlich kennen. Sie werden darin geschult, schwere Maschinen sicher zu bedienen und sich selbst sowie das Material dabei abzusichern. Darüber hinaus erlernen sie verschiedene Fertigungsmethoden für Glas - vom Zuschneiden bis zum Polieren - sowie künstlerische Gestaltungstechniken.
Es ist wichtig für eine/n Glaser/in, grundlegende Kenntnisse im Umgang mit anderen Werkstoffen zu haben. Daher arbeiten sie im Rahmen ihrer Ausbildung auch mit Holz und Metall zusammen und erlernen das Einsetzen von Glas in vorbereitete Konstruktionen oder Gestelle.
Bei einer Spezialisierung auf Fenster- und Glasfassadenbau kommen die Auszubildenden sowohl auf Großbaustellen als auch bei Privatkunden zum Einsatz. Sie fertigen beispielsweise Fenster- und Fassadenkonstruktionen aus Flachglas an, wie Wintergärten oder Glasvorbauten. Oftmals müssen sie vorgefertigte Konstruktionen aus Holz oder Metall mit den schweren Glasscheiben bestücken.
Die Ausbildung im Fenster- und Glasfassadenbau beinhaltet auch Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten sowie Renovierungen. Beim Einbau von Isolierglas achten die Glaser/innen stets auf Umweltvorschriften und Energieeinsparverordnungen. Es gibt eine Vielzahl von Produkten, deren Eigenschaften und Besonderheiten genau bekannt sein müssen, wie Sicherheitsglas, Wärmeschutz- oder Schallschutzgläser.
In der Berufsschule werden in den ersten beiden Jahren alle Grundlagen für die Arbeit als Glaser/in vermittelt. Der Unterricht umfasst praktische Übungen zur geschickten Bearbeitung von Glas sowie einen theoretischen Teil, in dem wichtige Eigenschaften des Materials behandelt werden - einschließlich Lagerung, korrektem Tragen der Glasscheiben und Auswahl geeigneter Glastypen für spezifische Zwecke.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Glaser/in mitbringen?
Mit jedem Schulabschluss besteht die Möglichkeit, einen Ausbildungsplatz zu erhalten. Um sich für eine Ausbildung bewerben zu können, ist mindestens ein Hauptschulabschluss erforderlich. Es wäre von Vorteil, wenn man gute Leistungen in den Fächern Kunst, Naturwissenschaften, Technik und Werken und vorweisen kann. Als Glaser/in werden sowohl technische Fähigkeiten als auch ein Gespür für Design und Gestaltung benötigt. Darüber hinaus sollte man körperlich fit sein, sorgfältig arbeiten und über eine gute Hand-Augen-Koordination verfügen.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Glaser/innen?
Um sicherzustellen, dass man immer auf dem neuesten Stand ist und die beruflichen Möglichkeiten offen hält, ist es von großer Bedeutung für Glaser/innen, sich auch nach ihrer Ausbildung kontinuierlich weiterzubilden. Es sind Weiterbildungen zu Themen wie Isolierung und Dämmung erforderlich. Nach Abschluss der Ausbildung bietet sich die Möglichkeit, den Meistertitel als Glasermeister/in zu erwerben, um auf der Karriereleiter weiter nach oben zu klettern. Die Vorteile des Meistertitels sind vielfältig: Man kann zum Beispiel einen eigenen Betrieb gründen, Auszubildende betreuen oder nebenbei als Prüfer/in bei der IHK tätig sein.
Die Fortbildung zum/r Techniker/in erstreckt sich über zwei Jahre und eröffnet im Vergleich zum Meistertitel eine weitere interessante Perspektive. Wenn man vor seiner Glaser/innen-Ausbildung kein Abitur gemacht hat, ermöglicht einem der Titel des/r Technikers/in die Einschreibung an einer Hochschule. Oftmals nutzen auch viele Techniker/innen diese Möglichkeit. Mit einem Hochschulabschluss besteht zudem die Option eines Studiums in Bereichen wie Glastechnik.