Wie wird man Landschafts­­architekt/in?

Die gesetzliche Berufs­bezeichnung "Land­schafts­architekt/in" ist geschützt und darf nur von Mit­gliedern einer Archi­tekten­kammer ver­wendet werden. Um diesen Titel zu führen, muss man ein Studium im Bereich der Land­schafts­archi­tektur absol­vieren, das in den meisten Bundes­ländern mindes­tens sechs Semester dauert (in einigen sogar acht). Zudem müssen zwei bis drei Jahre Berufs­erfah­rung nach­gewiesen werden.

 

Absolventen/innen des Studiums können auch ohne Kammer­ein­trag ange­stellt oder frei­beruf­lich tätig sein, dürfen jedoch nicht das Wort "Architekt/in" oder "Archi­tektur" in ihrer Berufs- oder Büro­bezeich­nung ver­wenden. Außer­dem sind sie normaler­weise nur dann berech­tigt, an Archi­tekten­wett­bewerben teil­zunehmen, wenn sie in die Liste der Archi­tekten/innen einge­tragen sind.

 

Das Bachelor-Studium der Land­schafts­archi­tektur dauert etwa sechs bis acht Semester und an­schließend kann man oft einen Master­abschluss inner­halb von vier Semestern erwerben. Während des Studiums gibt es viele prak­tische Elemente wie Projekte und Praxis­semester sowie die Mög­lich­keit eines Aus­lands­semesters. Es besteht zudem die Option, das Studium für eine Lehr­amts­lauf­bahn zu nutzen.

 

Das Studium kann je nach Hoch­schule sowohl Voll­zeit als auch Teil­zeit absol­viert werden und es gibt auch duale Studien­gänge, bei denen die Kosten vom Unter­nehmen über­nommen werden und während des Studiums viel prak­tische Erfahrung gesammelt wird. Nach dem Abschluss ist meist ein direkter Ein­stieg ins Unter­nehmen möglich. In Deutsch­land bieten mehrere Uni­versi­täten das Studium der Land­schafts­archi­tektur sowie ver­wandte Studien­gänge an und verleihen meist den Abschluss Bache­lor of Science (B.Sc.).

 

 

Welche Voraus­setzungen benötigt man für ein Studium der Land­schafts­archi­tektur?

 

Landschafts­architektur kann an Bil­dungs­ein­rich­tungen wie Fach­hoch­schulen oder Uni­ver­si­täten studiert werden. In der Regel wird ent­weder die All­gemeine Hoch­schul­reife, die Fach­hoch­schul­reife oder ein beruf­licher Abschluss in einem rele­vanten Bereich voraus­gesetzt. Dieser rele­vante Bereich umfasst oft den Garten­bau, die Natur- und Land­schafts­pflege oder den Bereich Gärt­nerei. Es wird häufig empfohlen, dass auch Abi­turienten/innen eine Aus­bildung in einem dieser Fach­gebiete absol­vieren sollten, da hier wichtige prak­tische Fähig­keiten ver­mittelt werden, die im späteren Berufs­leben von Nutzen sein können. Falls man keine solche Aus­bildung absol­viert hat, ist ein mindestens 8-wöchi­ges Vor­prakti­kum erforder­lich, welches vor Beginn des Studiums abge­schlossen sein muss.

 

Studierende sollten Interesse an Themen wie Natur­schutz, Planung, Boden­kunde, Öko­logie und Geschichte haben. Darüber hinaus werden ihnen auch technische und mathe­matische Grund­lagen beige­bracht. Je nach gewähltem Studien­gang gibt es Wahl­pflicht­module zu ver­schie­denen Themen wie Bau­technik, Klima­wandel, Pflanzen­kunde oder Garten- und Land­schafts­bau, aber auch Forst­planung, Frei­raum­gestal­tung und Englisch könnten Teil des Lehr­plans sein.

 

Um das Studium erfolg­reich zu absol­vieren, ist es von großer Bedeu­tung, nicht nur ein Inte­resse an der Natur und den Pflanzen sowie am Umwelt­schutz zu haben, sondern auch ein starkes Inte­resse an der Gesell­schaft und ihren Bedürf­nissen. Darüber hinaus sollte man über grund­legendes Ver­ständ­nis für natur­wissen­schaft­lich-technische Aspekte ver­fügen und zeichne­risches Talent besitzen.

 

 

Welche Inhalte hat das Studium für Land­schafts­archi­tektur?

 

Die Schwer­punkte des Studiums umfassen Themen wie Land­schafts­gestal­tung und -bau, Natur­schutz und Land­schafts­planung, Pflan­zen­kunde und die Ver­wendung von Pflanzen sowie Boden­kunde. Weitere wichtige Inhalte können Öko­logie, Vegeta­tion, Garten­denk­mal­pflege und Ver­messung sein. Das Studium erfor­dert eine Auseinander­setzung mit ver­schie­denen Themen­gebieten und ist daher projekt­basiert und abwechs­lungs­reich.

 

Die Landschafts­archi­tektur beschäftigt sich mit der Planung und Gestal­tung von unbe­bautem Raum wie Gärten, Parks, Sport­plätzen usw. Dieser Berufs­zweig hat sowohl ästhe­tisch-künstle­rische als auch stadt­planerische Aspekte. Zudem spielen natur­wissen­schaft­liche, techni­sche und wirt­schaft­liche Faktoren eine Rolle. Das Ziel der Land­schafts­archi­tektur besteht darin, intak­te Lebens­räume zu ge­stal­ten, die öko­logisch und sozial gut funktio­nieren. Im Studium werden pla­ne­risches Wissen sowie gestalte­rische Kompe­tenzen ver­mittelt, um Frei­räume in ein Gesamt­konzept einzu­betten.

 

Die Geschichte der Land­schafts­archi­tektur als Fach­gebiet begann mit dem Fokus auf Gärten und Parks. Heute müssen Frei­flächen jedoch nicht nur schön sein, sondern auch Stadt­ent­wick­lungs­fak­toren sowie Archi­tektur- und Geschichts­elemente berück­sichtigen. Das Studium der Land­schafts­archi­tektur deckt ein breites Spektrum an Themen ab: Natur­wissen­schaften, Öko­logie, System­wissen­schaft, Pflanzen­ver­wen­dung, Methode der Planung, Geomatik, Land­schafts­öko­logie und Boden- und Vegeta­tions­kunde.

 

Das Studium beginnt mit Grund­kennt­nissen in Fächern, wie Betriebs­wirt­schaft, Bio­logie, Chemie, Infor­matik, Sozio­logie, Umwelt und Stadt­planung. Die Nutzung rele­vanter Com­puter­pro­gramme wird den Studenten/innen beige­bracht. Im Ver­lauf des Studiums können sie sich auf ein speziel­les Fach­gebiet wie etwa Planungs­informatik oder Ressour­cen­manage­ment speziali­sieren.

 

Im Masterstudium gibt es weitere Mög­lich­keiten zur Spezi­ali­sierung: Archi­tektur, Wirt­schaft und Öko­logie sind ver­wandte Fächer, die hier­bei eine Rolle spielen könnten. Auch EU-Umwelt­richt­linien, Kultur­land­schafts­ent­wick­lung, Garten­denk­mal­pflege oder Frei­raum­planung als Schwer­punkt wären mög­lich. In jedem Fall beschäftigt sich das Studium der Land­schafts­archi­tektur mit dem Zusammen­spiel zwischen Menschen und Raum. Dabei geht es darum, sowohl Stadt als auch Land zu planen, gestal­ten und pflegen ohne dabei die Natur zu beein­träch­tigen. Daher stehen Themen wie Nach­haltig­keit und Natur­schutz im Mittel­punkt.

 

 

Wie geht es weiter, nach dem Land­schafts­archi­tektur-Studium?

 

Bei der Entwick­lung einer umwelt­freund­lichen Stadt der Zukunft ist es beson­ders wichtig, über fun­dierte Kennt­nisse im Bereich der Frei­raum­planung zu ver­fügen. Auch im Natur­schutz und in der Land­schafts­planung eröffnen sich nach einem erfolg­reich abge­schlossenen Masterstudium hervor­ragende Berufs­aus­sich­ten. Die Auf­gaben­bereiche bei Pla­nungs- und Geneh­migungs­ver­fahren erweitern sich rapide. Der Klima­wandel sowie die Umstel­lungen in den Berei­chen Energie, Land­wirt­schaft und Mobili­tät bringen eine rasche und tief­grei­fende Ver­ände­rung unserer Frei­räume und Land­schaf­ten mit sich.

 

Potenzielle Arbeit­geber/innen finden Absol­venten/innen in freien Planungs- und Inge­nieur­büros, kommu­nalen Grün­flächen-, Stadt­pla­nungs- oder Umwelt­ämtern, staat­lichen Behörden für Umwelt­schutz oder Natur­schutz­gebiete sowie Schutz­gebiets­ver­wal­tungen und Ver­bänden zur Land­schafts­pflege. Außer­dem gibt es Beschäf­tigungs­mög­lich­keiten bei Planungs­ver­bänden, kommu­nalen Zweck­ver­bänden sowie anderen Institu­tionen im Bereich des Umwelt- und Natur­schutzes. Inter­nationale Organisa­tionen bieten eben­falls Arbeits­plätze an, ebenso wie Betriebe aus dem Garten­bau- bzw. Land­schafts­bau­sektor.

 

Landschafts­architekten/innen sind vor allem in den Berei­chen Land­schafts- bzw. Frei­raum­planung aktiv tätig. Als Teil des Teams von Land­schafts­planern/innen werden bei­spiels­weise räum­liche Anforde­rungen an bestimmte Gebiete bewertet sowie gestalte­rische Aspekte berück­sichtigt; dies geschieht insbe­sondere im Rahmen von Raum-, Regional- oder Stadt­planung. Gleich­zeitig sorgen sie dafür, dass die natür­lichen Lebens­grund­lagen gewahrt bleiben. Sie ent­werfen Konzepte und Planungen zur Erhal­tung und Ent­wicklung von Natur­räumen, achten auf eine nach­haltige Raum­ordnung sowie Sied­lungs­ent­wick­lung und befassen sich mit Dorf- und Stadt­erneue­rungs­pro­jekten oder der Gestal­tung des Umfelds von Wohn- und Arbeits­stätten. Zudem erstel­len sie Objekt­planungen inner­halb des umfang­reichen Auf­gaben­bereichs der Land­schafts­archi­tektur.

 

Darüber hinaus sind Land­schafts­archi­tekten/innen auch als Bau­experten/innen aktiv tätig, wenn es darum geht, grö­ßere land­schafts­gestal­terische Maß­nahmen umzu­setzen. Sie bereiten Bau­projekte vor, erstel­len Ent­würfe, planen den Ablauf der Aus­führung fach­gerecht und über­wachen anschließend die korrekte Durch­führung.

 

Es besteht ebenso die Mög­lich­keit in einer Sach­ver­stän­digen­rolle zu arbei­ten oder Manage­ment­auf­gaben in Zweck-, Berufs- oder Wirt­schafts­ver­bänden zu über­nehmen. Des Weiteren können Absol­venten/innen eines Master­studiums im Bereich Wissen­schaft und For­schung tätig werden oder bei inter­nationalen Pro­jekten zur Ent­wick­lungs­hilfe im Zusammen­hang mit Natur­schutz­maß­nahmen mit­arbeiten.