Wie wird man Umweltingenieur/in?
Um den Beruf des/r Umweltingenieurs/in zu ergreifen, ist ein Studium erforderlich. Eine Auswahl entsprechender Studiengänge steht an vielen Fachhochschulen und Universitäten zur Verfügung. Im Rahmen dieses Studiums werden den Studenten/innen Grundlagen aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften vermittelt. Ebenfalls häufig Teil des Lehrplans sind Kenntnisse im Umweltrecht. Ergänzt wird das Curriculum durch fachspezifische Fächer wie beispielsweise Umweltmanagement oder erneuerbare Energiewirtschaft.
In der Regel dauert das Bachelor-Studium sechs bis sieben Semester und schließt mit einem Praxis-Semester sowie einer Abschlussarbeit ab. Das Praktikum kann in verschiedenen Arbeitsfeldern absolviert werden, zum Beispiel in einem Ingenieurbüro, einer Behörde oder einem Unternehmen. Wer während des Studiums besonders praxisnahe Erfahrungen sammeln möchte, hat auch die Möglichkeit eines Dualen Studiums, was sich beim späteren Berufseinstieg als vorteilhaft erweisen kann. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Bachelor-Studiums besteht zudem die Option einer weiterführenden Qualifikation durch einen Master-Abschluss.
Bereits zu Beginn des umweltingenieurfachlichen Studiums stehen mehrere Spezialisierungsmöglichkeiten zur Wahl. In Deutschland können sowohl ein Diplom- als auch ein Bachelor-Abschluss in Fachrichtungen wie etwa Umwelt- und Recyclingtechnik, Verfahrenstechnik, Wirtschaftsingenieur/in für Energie und Umwelt, Energie- und Gebäudetechnik, Technisches Management, Bauen und Umwelt sowie Umweltsysteme erworben werden.
Was beinhaltet das Studium im Umweltingenieurwesen?
Eine Ausbildung im Bereich des Umweltingenieurwesens beginnt mit einer umfangreichen theoretischen Grundlage. Das Bachelor-Grundstudium beinhaltet hauptsächlich Mathematik, Physik, Chemie, Biologie sowie Werkstoff- und Elektrotechnik. Des Weiteren werden Kenntnisse in Informatik, Mechanik, Konstruktion, Wasserwirtschaft und Hydrologie vermittelt. Auch die Bereiche Abfallwirtschaft und Immissionsschutz sowie Geologie sind Bestandteil des Studiums. Außerdem werden Themen wie Wärme- und Stoffübertragung behandelt.
Im weiteren Verlauf des Studiums kommen noch Fächer wie Mess- und Verfahrenstechnik, nachhaltige Energie-Einsatzmöglichkeiten sowie Umweltbewertungen hinzu. Zusätzlich werden auch betriebswirtschaftliche Aspekte behandelt sowie Raumplanung und Infrastrukturplanung thematisiert. Die Versorgungsindustrie wird ebenfalls berücksichtigt.
In den höheren Semestern besteht die Möglichkeit neben den Pflichtfächern auch Schwerpunkte zu setzen, welche auf den angestrebten Beruf vorbereiten sollen. Je nachdem, ob man später lieber in einem Unternehmen tätig sein möchte oder sich für eine Tätigkeit im Verkauf oder der Forschung interessiert, gibt es verschiedene Wahlbereiche zur Auswahl.
Welche Voraussetzungen benötigt man für ein Studium im Umweltingenieurwesen?
Um das Bachelor-Studium in Umweltingenieurwesen aufzunehmen, müssen in der Regel bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, wie beispielsweise die Allgemeine Hochschulreife (Abitur), Fachhochschulreife oder Fachgebundene Hochschulreife, eine Meisterprüfung oder eine ähnliche berufliche Qualifikation. Zusätzlich ist es wichtig, gute Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern vorweisen zu können.
Für ein Masterstudium benötigt man einen Bachelor-Abschluss in einem fachlich relevanten Bereich, eine Aufstiegsfortbildung wie beispielsweise der/die Fachwirt/in, Meister/in oder Techniker/in sowie einschlägige Berufserfahrung. Manche Studiengänge haben Zugangsbeschränkungen durch einen Numerus clausus (NC). Die Höhe des NCs variiert jedoch je nach Universität und Studienjahr und hängt von der Anzahl der Bewerber/innen ab.
Als Umweltingenieur/in sollte man sowohl technisches Verständnis als auch kommunikative Fähigkeiten besitzen. Von ihnen wird erwartet, verschiedene Aspekte zu einer sinnvollen Gesamtheit zusammenführen zu können. Je nach gewähltem Studiengang und angestrebtem Arbeitsbereich kann man anhand konkreter Berufsprofile Schwerpunkte setzen.
Wo können Umweltingenieure/innen arbeiten?
Die Bandbreite an Sektoren und Unternehmen, in denen Umweltingenieure/innen ihre Karriere vorantreiben können, ist vielfältig. Beispielsweise besteht die Möglichkeit für eine/n Umweltingenieur/in, sich in der Energiebranche beruflich weiterzuentwickeln. Die Bedeutung erneuerbarer Energietechnik nimmt stetig zu. Als angehende/r Umweltingenieur/in hat man während des Studiums die Möglichkeit zur entsprechenden Spezialisierung.
Umweltingenieure/innen entwerfen und errichten Anlagen, die für die Erzeugung und Übertragung von erneuerbaren Energien erforderlich sind. Weitere Tätigkeitsfelder liegen im Beratungssektor. Im Bereich der Energie gibt es daher gute Karrieremöglichkeiten nicht nur bei Hersteller/innen und Betreiber/innen von Energieanlagen, sondern auch in Behörden, Regierungsstellen oder bei Organisationen zum Schutz der Umwelt. Wer nach dem Studium eher eine Forschungslaufbahn einschlagen möchte, entwickelt im Arbeitsalltag neue Technologien im Bereich des Umweltschutzes oder analysiert Verfahren an Universitätseinrichtungen.
Wie geht es nach dem Umweltingenieurwesen-Studium weiter?
Wenn man nach seinem Studium als Umweltingenieur/in einsteigen möchte, muss man wahrscheinlich örtlich flexibel sein. Die Möglichkeiten für eine Anstellung sind vielfältig. Ein/e Umweltingenieur/in kann in Unternehmen und Behörden arbeiten, die sich mit Umweltthemen beschäftigen.
Zu den Hauptaufgaben eines/r Umweltingenieurs/in gehören Bereiche wie Ökologie, Erneuerbare Energien, Energiemanagement, Abwasser- und Wassertechnik und Abfallwirtschaft. Der/Die Umweltingenieur/in plant, realisiert und überwacht je nach Fachgebiet Anlagen und entwickelt umweltschonendes Management für eine nachhaltige Produktion und einen umweltgerechten Vertrieb von Waren. Außerdem berät der/die Umweltingenieur/in in Fragen des Umweltschutzes, hält Schulungen ab oder ist in Forschung und Wissenschaft tätig.
Je nach Stelle können auch große Projekte Teil der Arbeit eines/r Umweltingenieurs/in sein. Dazu gehören der Bau von Windkraftanlagen und Solarparks, die Renaturierung von Landschaften sowie der Schutz von Gewässern durch Wasserwege oder Deiche. Auch die ökologische Gestaltung von Freizeitparks oder die Planung von Infrastrukturen erfordern das Fachwissen eines/r Umweltingenieurs/in.