Was machen Klempner/innen?
Der Beruf des/r Klempners/in ist ein traditionelles Handwerk, das sich durch den Einsatz modernster Technik zwar stark verändert hat, aber immer noch die klassische handwerkliche Arbeit beinhaltet. In manchen Regionen wird er auch als Spengler/in oder Flaschner/in bezeichnet. Die Aufgaben sind jedoch überall gleich: Klempner/innen bearbeiten Blechbauteile jeglicher Art und fertigen zum Beispiel Dachabdeckungen, Dachentwässerungen und Fassadenverkleidungen an. Ihre Arbeitsorte sind sowohl Werkstätten als auch Baustellen.
Da jedes Dach unterschiedlich gestaltet ist und die Bleche genau auf die entsprechenden Flächen passen müssen, werden sie in der Werkstatt mit verschiedenen Maschinen und Werkzeugen zugeschnitten. Hierzu gehören unter anderem Pfalz- und Spannzangen sowie Hämmer und Blechscheren. Da diese Arbeiten laut sind und nicht ganz ungefährlich sein können, trägt der/die Klempner/in dabei einen Gehörschutz sowie feste Arbeitshandschuhe.
Neben dem handwerklichen Teil der Blechbearbeitung ist es ebenfalls wichtig zu lernen, wie Zeichnungen und Pläne angefertigt bzw. gelesen werden können. Daher sollte man über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen und keine Schwierigkeiten mit Mathematik oder Geometrie haben.
Sobald die Bleche fertiggestellt sind, kann es zur Montage gehen. Dabei erklimmt der/die Klempner/in gut gesichert Dächer oder Gerüste, um dort verschiedene Elemente wie Regenrinnen, Kehlenbleche, Fallrohre oder Mauerabdeckungen zu befestigen und sie wasser- sowie winddicht abzudichten. Es sei übrigens angemerkt, dass diese Arbeiten nicht immer an dem Ort ausgeführt werden, wo sich der Firmensitz befindet. Deshalb ist man oft für ein bis zwei Wochen am Stück unterwegs.
Wie lange dauert die Ausbildung als Klempner/in?
Die Dauer der Ausbildung beträgt 3,5 Jahre. Klempner/in ist eine anerkannte Berufsausbildung im Handwerk. Die duale Ausbildung erfolgt sowohl in einem Unternehmen als auch in einer beruflichen Schule.
Was macht man in der Ausbildung als Klempner/in?
Wie es üblich ist, bei einer dualen Ausbildung geht man neben der Arbeit im Betrieb auch zur Berufsschule. Dort erhält man das notwendige theoretische Grundwissen für handwerkliche Tätigkeiten. Zusätzlich gibt es Übungswerkstätten, in denen man praktische Fähigkeiten festigen kann und den Umgang mit verschiedenen Werkzeugen lernt sowie Ausbildungsinhalte vertieft.
Im Ausbildungsbetrieb als angehende/r Klempner/in erlernt man die Bearbeitung von Metallteilen sowohl per Handarbeit als auch mithilfe von Maschinen. Des Weiteren werden Techniken wie Löten oder Schweißen vermittelt, um Materialien und Rohre zu verbinden. Man wird darin geschult, Dachrinnen anzubringen und Bauteile in Mauerwerken auszutauschen. Außerdem erfährt man, wie Energiesammler und Energieumsetzer wie Sonnenkollektoren auf Dächern und Wänden montiert werden.
In den berufsspezifischen Fachbereichen werden sowohl praktisches als auch theoretisches Wissen vermittelt. Zum Beispiel erlernt man dort, wie man Dächer mit metallischen Materialien bedeckt oder Lüftungs- und Abgasanlagen herstellt und montiert. Zusätzlich dazu erhalten sie Unterricht in Deutsch sowie in wirtschaftlichen und sozialen Themen als Teil ihrer allgemeinen Bildung.
Welche Voraussetzungen sollte man für die Ausbildung als Klempner/in mitbringen?
Um ein/e Klempner/in zu werden, sind bestimmte Fähigkeiten und Eigenschaften unerlässlich. Dazu zählt zunächst einmal ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen, Schwindelfreiheit und handwerkliches Geschick. Des Weiteren ist es von großer Bedeutung, dass man äußerst verlässlich ist und stets mit größter Sorgfalt arbeitet. Auch sollte man sich nicht davon abschrecken lassen, bei jedem Wetter draußen zu sein oder längere Zeit in einer fremden Stadt zu verbringen.
Es ist übrigens nicht erforderlich, einen spezifischen Schulabschluss vorweisen zu können, um eine Ausbildungsstelle als Klempner/in zu bekommen. Dennoch haben die meisten Auszubildenden einen Hauptschulabschluss absolviert. Darüber hinaus sollten gute Noten in den Fächern Mathematik, Physik sowie Technik und Werken vorhanden sein.
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es für Klempner/innen?
Es wird erwartet, dass man in technischen Berufen grundsätzlich offen für Neues ist. Aufgrund der ständigen Entwicklung neuer Fertigungsverfahren und -techniken, muss man sich mit diesen Innovationen auseinandersetzen. Eine Möglichkeit dazu bieten Fortbildungen wie Lehrgänge oder Seminare zu verschiedenen Themenbereichen wie Blechverarbeitung, Behälter- und Apparatebau, Schlosserei, Rohrleitungsmontage, Schweißtechniken sowie Technisches Zeichnen und Arbeitssicherheit.
Wenn man jedoch höhere berufliche Ziele hat und beispielsweise eine leitende Position im Unternehmen anstrebt, kann eine berufliche Weiterbildung die richtige Wahl sein. Es besteht die Möglichkeit einer Weiterbildung zum/r Klempnermeister/in, Dachdeckermeister/in oder auch als Techniker/in in den Bereichen Metallbautechnik oder Bautechnik. Alternativ bietet sich auch eine Weiterbildung zum/r Technischen Fachwirt/in an sowie als Fachmann/-frau für kaufmännische Betriebsführung oder Ausbilder/in.
Mit einem erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungsabschluss erhält man oft direkten Zugang zu vielen Hochschulen. Studiengänge wie Bauingenieurwesen, Energie- und Gebäudetechnik sowie Technische Gebäudeausrüstung und Versorgungstechnik sind gute Optionen nach der Ausbildung. Mit ihnen erwirbt man den Titel Bachelor of Engineering.