Was machen Bau­­geräte­­­führer/innen?

Ein/e Baugeräteführer/in ist vor allem in Unter­nehmen und Betrie­ben tätig, die sich mit ver­schie­denen Arten des Bau­wesens beschäf­tigen. Dazu zählen bei­spiels­weise der Hoch-, Tief-, Straßen- und Spezial­tief­bau sowie auch der Garten­bau. Die Haupt­arbeits­stelle eines/r Bau­geräte­führers/in sind meistens Bau­stellen, auf denen der/die Bau­geräte­führer/in sowohl für die Vorbe­reitung als auch die Durch­führung und Reparatur von Bau­geräten ver­ant­wort­lich ist. In diesem Beruf gibt es viel zu tun: Von der Planung anhand von Skizzen bis hin zum Umrüsten der Bau­gebiete gehört alles dazu. Das Ein­richten, Sichern, Ver­laden und Bedienen von Geräten sind ebenfalls wichtige Auf­gaben­bereiche eines/r Bau­geräte­führers/in.

 

 

Wie lange dauert die Aus­bildung als Bau­geräte­führer/in?

 

Die Dauer der Aus­bildung beträgt 36 Monate. Bei einer dualen Berufs­aus­bildung wechseln sich Phasen im Betrieb und in der Berufs­schule ab. Um die duale Aus­bildung erfolgreich zu absol­vieren, sind sowohl eine Zwischen­prüfung als auch eine Abschluss­prüfung erforder­lich Personen, die bereits einen ähn­lichen berufs­bezogenen Bildungs­weg absol­viert haben, können unter Umständen Teile dieser Aus­bildung anrech­nen lassen. Die einzelnen Bundes­länder legen fest, welche Mög­lich­keiten zur Anrech­nung bestehen.

 

 

Was macht man in der Aus­bildung als Bau­geräte­führer/in?

 

Am Anfang der Aus­bildung wird man mit den ver­schie­denen Abläufen vertraut gemacht, die auf einer Bau­stelle wichtig sind und welche unter­schied­lichen Arbeiten bei der Bau­technik anfallen können. Dazu gehört das Aus­heben von Gräben, das Ein­bringen von Zement und das Ver­dichten des Bodens. Nachdem man sich mit den grund­legenden Arbeits­schritten auf einer Bau­stelle ver­traut gemacht hat, beginnt man damit, die Bau­aus­rüstung kennen­zulernen. Um für ver­schie­dene Ein­sätze vorbe­reitet zu sein, lernt man sowohl hydrau­lische als auch pneuma­tische Maschinen, Systeme und Fahr­werke zu bedienen.

 

Es ist eben­falls wichtig zu wissen, wie man die Bau­aus­rüstung ordnungs­gemäß wartet. Wenn ein­zelne Teile defekt oder abge­nutzt sind, muss dies früh­zeitig erkannt werden. Zusätz­lich erhält man Kennt­nisse darüber, kleinere Repara­turen eigen­ständig durchzu­führen, um sicherzu­stellen, dass die Maschine schnellst­mög­lich wieder einsatz­fähig ist. Auch das korrekte Ver­laden und Transpor­tieren von Bau­maschinen steht auf dem Stunden­plan. Zu guter Letzt spielt auch die Arbeits­sicher­heit eine wichtige Rolle in der Aus­bildung zum/r Bau­geräte­führer/in. Man lernt daher, wie Bau­stellen ange­messen gesichert werden müssen sowie welche Richt­linien beim Umgang mit schweren Bau­maschinen einge­halten werden müssen.

 

Als ausgebildete/r Bau­geräte­führer/in kann man in ver­schie­denen Bereichen arbeiten: Im Hoch­bau könnte es bei­spiels­weise not­wendig sein, alte Gebäude abzu­reißen, um Platz für neue zu machen. In diesem Fall kommt schweres Abriss­gerät wie eine Abriss­birne zum Ein­satz, um das Gebäude dem Erd­boden gleich­zumachen. Wenn dann ein neues Gebäude errichtet wird, bringt man den Kran auf die Bau­stelle. In schwindel­erregen­der Höhe bedient man dieses gewaltige Gerät und versorgt die Kollegen/innen mit benötigtem Material. Stahl­träger, Mauer­steine oder fertige Fenster werden mühelos zum Arbeits­ort transpor­tiert.

 

Im Bereich des Tief­baus kehrt man wieder zurück zum Erd­reich. Mit großen Baggern gräbt man Bau­gruben und Gräben aus. Anschließend beför­dert man große Mengen an Erd­reich mit Rad­ladern zu speziellen Deponien zur Lagerung der Erde weg. Auch bei der Ver­legung von schwerem Beton­rohr in der Erde kommen speziali­sierte Maschinen zum Einsatz. Im Straßenbau hingegen führt man alle Arbeiten rund um asphal­tierte Wege durch. Es werden Böschungen an den Seiten der Straße angelegt und heißer Asphalt wird mit tonnen­schweren Planier­raupen glatt­gestrichen.

 

In einer dualen Aus­bildung werden die Aus­zubil­denden von den Aus­bildern/innen betreut und ange­leitet, während sie im Betrieb mit­arbeiten. Ein Teil der praktischen Aus­bildung kann in speziellen Lehr­werk­stätten statt­finden. In der Berufs­schule wiederum absol­viert man bei­spiels­weise Klassen­arbeiten oder Tests. Darüber hinaus müssen die Azubis Zeit für die Vorbereitung auf Zwischen- und Abschluss­prüfungen einplanen. Der Berufs­schul­unter­richt findet entweder einmal pro Woche oder auch in längeren Blöcken wie drei bis vier Wochen am Stück statt.

 

 

Welche Voraussetzungen sollte man für die Aus­bildung als Bau­geräte­führer/in mitbringen?

 

Für eine erfolgreiche Bewerbung auf einen Aus­bildungs­platz sind alle Schul­abschlüsse von Bedeutung. Zudem sind gute Leistungen in den Fächern Mathe­matik, Physik, Technik und Werken erforder­lich. Der Umgang mit Bau­geräten ist faszinie­rend und heraus­fordernd, birgt jedoch auch zahl­reiche Gefahren. Daher ist es uner­läss­lich, dass angehende Auszu­bildende viel Sorg­falt, Flexi­bili­tät und Vorsicht mit­bringen, um poten­zielle Gefähr­dungen früh­zeitig zu erkennen und die Bau­arbeiten präzise nach Plan durch­führen zu können. Ebenso wichtig für diesen Berufs­zweig sind Team­fähig­keit sowie die Freude an der Arbeit im Freien.

 

Um Zugang zu einer dualen Aus­bildung zu erhalten, wird ein Aus­bildungs­vertrag mit einem Unter­nehmen benötigt. Die Auswahl der Auszu­bildenden erfolgt dabei nach indivi­duellen Kriterien des Betriebs (bei­spiels­weise schulische Vor­bildung). Jugend­liche unter 18 Jahren müssen außer­dem eine ärzt­liche Bescheini­gung über eine Erst­unter­suchung vor­legen können.

 

 

Welche Fort- und Weiter­bildungs­mög­lich­keiten gibt es als Bau­geräte­führer/in?

 

Für diejenigen, die nach ihrer Aus­bildung als Bau­geräte­führer/in ihre Karriere voran­treiben möchten, gibt es ver­schie­dene Optionen. Eine Mög­lich­keit besteht darin, die Prüfung zum/r Bau­maschinen­meister/in oder zum/r technischen Fach­wirt/in abzulegen. Ein weiterer Weg ist ein anschließendes Studium in den Bereichen Maschinen­bau oder Bau­ingenieur­wesen.